Haben Sie in der Schule vermittelt bekommen, wie man richtig lernt? Wahrscheinlich nicht. Der Lernstoff stand im Mittelpunkt, das Lernen ansich blieb jeder Schülerin bzw. jedem Schüler weitestgehend selbst überlassen.
Leider hat sich daran bis heute nichts geändert, wobei man den Lehrerinnen und Lehrern keinen Vorwurf machen darf. Lehrermangel und nicht zuletzt die Herausforderungen aufgrund der Corona Pandemie machen es Schulen sowieso schon schwer, Inhalte vollständig zu vermitteln. Vieles muss nachgeholt werden und oft kommen persönliche Schwierigkeiten der Kinder aufgrund der Pandemie hinzu. Für das Eingehen auf jeden einzelnen Schüler und das Thema Lerncoaching bleibt einfach keine Zeit.
Bleiben noch die Eltern übrig, aber oftmals fehlen hier a) das Wissen, b) die richtige Methode und c) die Zeit.
In meinem vorherigen Blogartikel habe ich unter anderem davon erzählt, dass es neben Spaß am Lernen und Motivation vor allem auch Disziplin braucht, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Auch habe ich davon gesprochen, dass Eltern ihren Kindern keinen Gefallen damit tun, wenn sie ihnen zu viel abnehmen.
Ich möchte hier keine Pauschalisierung vornehmen oder eine Schublade öffnen, denn ich weiß, dass Eltern nur das Beste für ihre Kinder möchten. Häufig wird, verständlicherweise, die eigene Lernerfahrung an die Kinder weitergegeben. Doch jeder lernt individuell und muss seinen eigenen Lernweg finden. Gerade während der Corona-Zeit ist das auf eine harte Probe gestellt worden und viele Schüler fühlen sich „lost“ – also verloren. Das gilt übrigens sowohl für Kinder als auch für Eltern.
Dieser Blogartikel soll Sie ins Nachdenken bringen, ob Sie Ihrem Kind (mehr) unangenehme Dinge zumuten dürfen und wie Kinder in dieser herausfordernden Zeit bestmöglich unterstützt werden können.
Neben Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern gibt es noch eine weitere, sehr effektive Möglichkeit, Kinder in der Schule beim Lernen zu unterstützen: das Lerncoaching durch einen auf das Thema Lernen spezialisierten Coach so wie ich es bin.
Ende letzten Jahres durfte ich an einer Schule in verschiedenen Jahrgängen mehrere Workshops durchführen. Die Themen waren Prüfungsangst & Schulstress sowie Organisation des Schulalltags. Bei beiden Themen wurde schnell deutlich, dass es sich um unangenehme Themen handelt, die bei vielen Schülerinnen und Schülern mit Stress verbunden sind, weil es sowohl an Motivation als auch an Disziplin fehlt. Oder anders ausgedrückt: Viele wissen einfach nicht, wie sie anfangen sollen. Denn der erste Schritt ist häufig der Schwierigste.
Bei der Abfrage, was ihnen schwerfällt, spiegelte sich genau das sehr deutlich wider. Hier waren nämlich Motivation und Konzentration die am häufigsten genannten Themen. Beide Aspekte bedingen sich, denn man konzentriert sich automatisch besser, wenn man motiviert bei der Sache ist.
Aber: Motivation kommt meist erst beim Tun.
Wenn man also erst einmal einen Anfang gefunden hat und sich zum ersten Schritt überwunden hat, kommt die Motivation häufig von selbst. Wie man ins Tun kommt, gehört demnach immer als eines der wichtigsten Themen zu meinen Workshops.
Als Lerncoach weiß ich natürlich auch, dass es sich leichter lernt, wenn Spaß und Freude im Spiel sind. Auch das Gehirn lernt viel leichter und nachhaltiger, wenn das Lernen mit positiven Emotionen verbunden ist. Es wird aber, gerade in der Schule, immer wieder Dinge geben, die keinen Spaß bringen. Einige Beispiele habe ich bereits im letzten Blogartikel genannt. Und Prüfungsangst, Schulstress und Chaos sind ebenfalls keine positiv besetzten Themen.
Aus diesem Grund ist es eine gute Idee, in der Schule zu thematisieren, dass Angst und Stress nicht per se etwas Schlechtes sind, sondern eine positive Absicht verfolgen. Man muss diese vermeintlich negativen Gefühle richtig einordnen und lernen, die richtigen Schlüsse aus ihnen zu ziehen. Und ganz wichtig: Schülerinnen und Schüler müssen erfahren, dass sie keinesfalls alleine sind mit ihren Sorgen und Ängsten und dass sich ganz viele Menschen „lost“ fühlen.
Genau dafür sind die Gruppenarbeiten in meinen Workshops da. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen im Austausch miteinander, dass sie nicht allein mit dieser Situation sind und es anderen auch so geht. Das gibt Hoffnung und Zuversicht und hilft dabei, das angeknackste Selbstbewusstsein wieder zu stärken. Außerdem entstehen in der Gruppenarbeit häufig ganz tolle Ideen und man kann sich gegenseitig Tipps geben, wie man mit dieser oder jener Herausforderung umgeht.
Noch ein Vorteil: Viele Kinder haben nach dem Homeschooling Hemmungen, wieder vor einer großen Gruppe zu sprechen. Der Unterricht sah lange Zeit so aus, dass jede/r alleine vor seinem Laptop saß und somit eine gewisse Sicherheitsbarriere zu den anderen hatte. Jetzt, im Präsenzunterricht, sind plötzlich alle wieder zusammen in einem Raum und man bekommt jede kleine Reaktion der anderen mit. Das kann bei einigen Kindern zu Gefühlen wie Unwohlsein und Scham führen.
Hier ist die Gruppenarbeit in meinen Schulworkshops eine tolle Möglichkeit, ein Gefühl von Miteinander zu entwickeln. Denn wenn alle im gleichen Boot sitzen, muss einem nichts peinlich sein.
Das Problem: Für Workshops wird Zeit benötigt und genau die ist in der derzeitigen Lage, wo es an Lehrkräften mangelt und es gilt, den Lehrstoff zu vermitteln bzw. nachzuholen, oft Mangelware. Zudem ist es für Lehrerinnen und Lehrer nicht immer einfach, ihre Rolle zu wechseln, also zwischen Lehrperson und Workshopleiter hin- und herzuwechseln.
Das Problem kennen übrigens auch viele Eltern. Daher ist es sinnvoll, jemanden hinzuzuholen, der mit unvoreingenommenem Blick von außen den Workshop führt. Das wirkt oft Wunder und bringt erfahrungsgemäß die größten Erfolge. Außerdem fällt es Schülerinnen und Schülern häufig leichter, sich gegenüber jemandem zu öffnen, der neu hinzukommt und nicht schon alle Stärken und Schwächen kennt.
Also könnte ein erster Schritt sein, sich Hilfe von außen zu holen.
Jemanden, der Zeit hat, sich mit den Sorgen und Gedanken der Schülerinnen und Schüler auseinanderzusetzen und Tipps & Tricks für „Wie lerne ich richtig?“ vermittelt. Jemanden, der den Kindern und Jugendlichen neutral gegenübersteht und sie am Ende des Schuljahres nicht bewerten muss.
Ich bekomme viele tolle Rückmeldungen zu meinen Workshops, die mir zeigen, wie wichtig ein offenes Ohr ist und wie motivierend es ist, Mut zu machen. Ein oft genanntes Feedback war: „Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen und uns zugehört haben.“ Oder „Ich habe mich verstanden und gut aufgehoben gefühlt.“ Sich aussprechen zu können, ohne bewertet oder kritisiert zu werden, tut jedem Menschen gut und besonders denjenigen, die in einer so schwierigen Zeit unter Leistungsdruck stehen.
Mit ist ganz wichtig, klarzustellen, dass ich den Lehrerinnen und Lehrern keinen Vorwurf machen möchte. Auch Eltern haben häufig nicht die Zeit oder einfach nicht gelernt, unvoreingenommen auf die Sorgen ihrer Kinder in Bezug auf das Lernen einzugehen.
Für den Erfolg in der Schule braucht es aber unbedingt zwei Dinge: die Vermittlung des Lernstoffs UND die Vermittlung von Lernkompetenz.
Genau bei diesem Punkt komme ich als Lerncoach ins Spiel.
Übrigens finden meine Workshops in den Schulen immer auf freiwilliger Basis statt. Auch wenn mir einige Schülerinnen und Schüler „gestanden“ haben, nicht ganz freiwillig teilgenommen zu haben ????. Hier gebe ich immer den Tipp, dass sie sich überlegen sollen, was sie dennoch Hilfreiches für sich mitnehmen konnten. Es gibt bisher niemanden, der nicht doch etwas Positives für sich aus den Workshops herausziehen konnte.
Ein besonderes Extra: Ich verteile in meinen Lerncoachings immer Geschenke. Jede/r darf für sich entscheiden, ob sie/er das Geschenk auspackt oder umtauscht (zurückgibt). Und natürlich baue ich viel Entertainment, Spaß und Freude mit ein, auch wenn das Thema im ersten Moment nicht so spaßig klingt. So haben wir z. B. mit LEGO „gespielt“, um darzustellen, wie es aussieht, wenn man gut organisiert und strukturiert ist oder wie die Prüfungsangst bzw. der Stress aussieht.
Mir persönlich machen die Workshops unglaublich viel Spaß, vor allem, wenn ich im Anschluss positives Feedback von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekomme. Das bestätigt mich darin, a) den richten Ton zu treffen und b), dass der Bedarf am Thema Lerncoaching groß ist.
Ein großer Dank gilt den Schulen, die sich auf mein Angebot einlassen und natürlich den Schülerinnen und Schülern. Die Organisation und die Zusammenarbeit waren großartig und ich hatte viel Freude bei der Durchführung.
Lernen lernen sollte aus meiner Sicht unbedingt Einzug in die Schule halten. Als zusätzliches Unterrichtsfach, in einer AG oder Integrierung in der Projektwoche. Eine feste Sprechstunde für Einzeltermine ist auch denkbar. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und das Schöne ist, ich habe gelesen, dass die Landesregierung eine Verlängerung des Programms „Ankommen und Aufholen“ bis zum Ende der Sommerferien 2023 beschlossen hat. Wenn das mal kein Grund zur Buchung ist!
Dann sprechen Sie mich gerne an oder wenn Sie als Eltern die Idee gut finden, schlagen Sie das Lerncoaching gerne in der Schule Ihrer Kinder vor.
Ich freue mich auf Ihre Nachricht!