In meinem vorangegangenen Blogartikel habe ich es ja schon kurz angerissen: Ich bin ein riesiger Reise-Fan. Wann immer ich die Möglichkeit habe, andere Länder und Kulturen kennenzulernen, nehme ich die Chance, meinen Horizont zu erweitern, wahr. Je mehr sich der Wunsch gefestigt hat, mich im Bereich Lerncoaching selbstständig zu machen, desto mehr habe ich das Reisen auch unter dem Lernaspekt betrachtet. Und dabei ist mir klar geworden, dass Reisen immer auch etwas mit Lernen zu tun hat. Meine Liebe zum Reisen hat also sicher auch viel damit zu tun, dass ich unheimlich gerne Neues lerne.
Es ist gar nicht so einfach, die schönsten Momente und Reiseziele zu nennen, denn jede Reise hat immer ihre ganz eigenen Highlights. Mein Lebensgefährte und ich sind keine Freunde durchorganisierter Reisen, in denen eine Urlaubergruppe hinter einem Reiseführer herläuft und vorgeplante Programmpunkte abarbeitet. Wenn wir ein Ziel ins Auge gefasst haben, erkundigen wir uns vorab darüber, was es alles dort zu sehen gibt. Dabei lassen wir aber immer auch Zeit und Raum für spontane Abstecher. Wir lassen uns gerne treiben und suchen uns auch häufig spontan die Ziele und Erlebnisse aus, die uns gerade in den Sinn kommen.
So war es z. B. auch in Venedig, das wir im Zuge einer AIDA-Fahrt angesteuert haben. Dabei nutzen wir das Schiff im Grunde nur als bequemes Transportmittel zu verschiedenen interessanten Zielen. Neben Venedig sind wir auf diese Weise bereits nach Tallinn, Bari, Montreal und New York gereist. Natürlich wollten wir in Venedig auch einen Blick auf die Hauptsehenswürdigkeiten und -plätze werfen. Allerdings haben uns die Menschenmassen schnell abgeschreckt, sodass wir sprichwörtlich nach kurzer Zeit das Weite gesucht haben. Obwohl die Nebengassen, die wir bei unserer „Flucht“ entdeckt haben, eher schmal und gemütlich waren als weit und offen. Dafür aber voller toller kleiner Lädchen und Restaurants und Cafés zum Entdecken und Wohlfühlen.
Seitdem machen wir es immer so, dass wir rechts und links unserer Route die Augen offen halten und einfach schauen, wo etwas Interessantes zu sein scheint und wo unsere Neugier und oft auch der Zufall uns hinführen. Das ist unheimlich befreiend und durch die Spontaneität sind wir sozusagen gezwungen, zu improvisieren. Ein ganz wichtiger Punkt auch für das Thema Lernen übrigens. So wird das Gehirn trainiert, auf Unvorhergesehenes zu reagieren – und ganz nebenbei entdeckt man so die eigenen Stärken und das Selbstbewusstsein wird nachhaltig gestärkt.
Viele interessante Dinge erfährt man auch in Gesprächen mit den Menschen vor Ort. Auf die Art und Weise bekommt man auch Plätze zu sehen, die in keinem Reiseführer stehen. Fremde Kulturen kann man sowieso am besten kennenlernen, wenn man am „wirklichen“ Leben der Menschen teilnimmt. Wie leben sie? Was machen sie in ihrer Freizeit? Wie kleiden sie sich? Das zu beobachten und mitzuerleben, erweitert den eigenen Horizont und man nimmt sehr viele neue Eindrücke, Anregungen und Erinnerungen mit nach Hause.
Besonders spannend finde ich die jeweilige Küche des Landes, in das wir reisen. Wenn möglich bringe ich immer Rezepte mit oder tolle Aromen und Gewürze. Beim Versuch, typische Gerichte nachzukochen, lerne ich immer wieder etwas dazu und kann einen Hauch Urlaubsflair in den Alltag zurückbringen.
Mein Freund ist ein sehr großer Fan von Filmen und Serien und hat mich mittlerweile richtig damit angesteckt. Irgendwann haben wir diese Leidenschaft mit dem Reisen verbunden und suchen, wann immer es sich anbietet, nach bestimmten Filmschauplätzen. So haben wir in Venedig den Ort gesucht, an dem Indiana Jones aus einem Gullideckel vor einer Kirche aufgetaucht ist und in Dubrovnik sind wir auf den Spuren von Game of Thrones gewandelt.
Diese Suche ist wie ein spannendes Spiel, denn man jagt quasi einen Schatz. Dadurch, dass man ein konkretes Ziel hat, bleibt man so lange am Ball, bis man die Stelle gefunden hat. Ähnliches kann man auch aufs Lernen übertragen – allerdings ist es dafür wichtig, den Spaß am Lernen zu entdecken und sich realistische Ziele zu setzen, auf die man sich wirklich freut. Das kann eine gute Note sein oder eine andere Belohnung. Auch die Erleichterung, etwas vermeintlich Schwieriges geschafft zu haben und abhaken zu können, ist für viele Menschen ein motivierender Antrieb fürs Lernen.
Oft erkennt man auf Reisen, wie gut wir es hier in Deutschland eigentlich haben. Bei unserem Besuch in Mexiko beispielsweise sind die Menschen unglaublich herzlich, aber auch größtenteils sehr arm. Die Straßen sind oft kaputt, die Autobahnen kostenpflichtig. Abwassersysteme sind nur bedingt vorhanden, bei starkem Regen steht schnell alles unter Wasser und man kommt nicht mehr von A nach B. Aus Sicherheitsgründen befand sich unser Hotel in einem abgesicherten Arsenal – ein Luxus, den die normale Bevölkerung nicht hat und daher vielerorts mit großer Angst vor Verbrechen lebt. Auch in Punkto Hygiene muss man sich von deutschen Verhältnissen schnell verabschieden, da schlichtweg die Infrastruktur und die finanziellen Mittel fehlen. Nach so einer Reise weiß man wieder sehr zu schätzen, welchen Komfort wir oft als selbstverständlich ansehen.
Als ein Land voller Gegensätze haben wir Norwegen erlebt. Einerseits leben hier die glücklichsten Menschen, 2017 war Norwegen sogar das weltweit glücklichste Land der Welt. Ein erstklassiges Gesundheitssystem und eine ausgezeichnete Work-Life-Balance, kombiniert mit atemberaubender Natur, sorgen für eine große Zufriedenheit. Das haben wir in vielen Gesprächen mit den Norwegern sehr schnell mitbekommen.
Auf der anderen Seite ist die Selbstmordrate in Norwegen erschreckend hoch. Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass dies auch mit den langen Wintern und der langen Dunkelheit zu tun hat. Viele Wissenschaftler sehen jedoch mittlerweile einen Zusammenhang zwischen der hohen Zufriedenheit und der hohen Selbstmordrate – so paradox das klingt. Wenn alle um einen herum vermeintlich so erfolgreich und zufrieden sind, fallen eigene Probleme und Scheitern mehr auf, als wenn alle unzufrieden sind. Das ist nur eine verkürzte Erklärung, die jedoch durchaus Sinn macht.
Ich nehme davon vor allem mit, dass das ständige Vergleichen mit anderen niemandem gut tut. Egal, ob es um das Einkommen, Aussehen, um die Anzahl der Freunde, den Erfolg oder die eigenen Stärken und Schwächen geht. Jeder Mensch ist einzigartig und mit all seinen Schwächen und Stärken genau richtig so, wie er ist. Gleiches gilt natürlich auch für das Lernen, denn auch hier hat jeder sein ganz eigenes Tempo, seine eigenen Talente und Optimierungsmöglichkeiten. Das verliere ich bei all meinen Coachings und Kursen nie aus den Augen. Mein Ziel ist es, für jeden einzelnen Teilnehmer die auf ihn zugeschnittene perfekte Unterstützung zu finden, wie ich ihn am besten motivieren kann und auf welche Weise er sich am einfachsten und effektivsten konzentrieren kann.
Grundsätzlich sind die Themen Motivation und Konzentration nämlich zentral, wenn es ums Lernen geht. Oftmals hapert es an dem einen oder anderen, wenn z. B. Kinder keine Lust aufs Lernen haben. In meinen Kursen gehe ich darum ganz gezielt auf diese beiden Aspekte ein und vermittle Techniken, Methoden und Hintergrundwissen, die es leicht machen, sich zu konzentrieren bzw. selbst zu motivieren. Wenn man den Dreh einmal raus hat, ist es wirklich nicht mehr schwer, das Gehirn mit Neuem zu füttern und das Erlernte zu behalten. Die Erfahrung, dass Lernen Spaß macht und „klappt“, fördert wiederum die Motivation allgemein.
Wichtig ist, einmal den Kreislauf aus „ich hab keine Lust zu lernen/ich kann mir nichts merken/ich habe schon wieder eine schlechte Note“ zu durchbrechen. Danach kann das Lernen zu einem echten Selbstläufer werden. Da jeder Mensch individuell lernt und gerade Kinder und Jugendliche in verschiedenen Altersstufen gefördert werden sollten, sind meine Kurse in Altersklassen gestaffelt. So kann ich ganz gezielt auf jeden Teilnehmer eingehen und ihn dort „abholen“, wo er sich gerade befindet.
Auch bei Erwachsenen ist es wichtig, den richtigen Ansatzpunkt zu finden, um sinnvoll unterstützen zu können. Ich nehme mir viel Zeit fürs Kennenlernen, in meinen Einzelcoachings sowie in meinen Kursen. Aus Erfahrung weiß ich: Jeder Mensch ist zu großen Konzentrationsleistungen fähig und jeder Mensch kann sich selbst motivieren – er braucht vielleicht nur einen kleinen Tipp, wie er es am besten anstellt. Und Tipps und Tricks habe ich jede Menge auf Lager. Ich liebe meinen Beruf als Lerncoach und freue mich über jeden Erfolg, als wäre es mein eigener.
In meinem nächsten Blogartikel erkläre ich kurz und bündig, was Lerncoaching überhaupt ist und was der Unterschied z. B. zur Nachhilfe ist.