
In meinem letzten Blogbeitrag bin ich schon in Ansätzen auf die Unterschiede zwischen introvertierten und extrovertierten Persönlichkeiten eingegangen. Während mein Hauptaugenmerk in Teil I mehr auf den Stärken und Schwierigkeiten introvertierter Schülerinnen und Schülern lag, möchte ich in diesem Teil auf die Besonderheiten extrovertierter Kinder und Jugendlicher eingehen.
Extrovertiertheit ist deutlich leichter erkennbar als Introvertiertheit, die nicht selten mit Schüchternheit verwechselt wird. Extrovertierte Kinder und Jugendliche können übrigens auch unter Schüchternheit leiden, was eine klare Einordnung erschweren kann.
Einige Verhaltensweisen und Charakterzüge sind jedoch bei fast allen Extrovertierten anzutreffen, beispielsweise:
In der Schule sind extrovertierte Kinder nicht selten der „Klassenclown“, allerdings muss das nicht bei allen der Fall sein. Kommt jedoch noch Hyperaktivität (ADHS) hinzu, sind Extrovertierte kaum zu bremsen. Zu diesem Thema werde ich übrigens in Kürze einen separaten Blogartikel online stellen – es lohnt sich also, regelmäßig auf meiner Seite vorbeizuschauen. Bei Fragen stehe ich auch immer gerne zur Verfügung.
Zurück zu extrovertierten Schülerinnen und Schülern. Viele von ihnen können sich trotz ihrer nach außen ausgerichteten Persönlichkeit gut in den Unterricht integrieren und sind sowohl in der Schule als auch im Beruf äußerst erfolgreich. Sie haben keine Hemmungen, sich zu melden und können dadurch im Bereich mündliche Mitarbeit punkten – im Gegensatz zu ihren introvertierten Klassenkameradinnen und -kameraden.
Es kann ihnen etwas schwerer fallen, sich alleine und in einer ruhigen Umgebung auf einen Test oder eine Klausur vorzubereiten. Während Introvertierte die Ruhe zur Reflexion geradezu brauchen und suchen, sind Extrovertierte ohne Gesellschaft schnell gelangweilt, weil das Feedback und der Input von außen fehlen.
Natürlich ist jeder Mensch einzigartig und nicht jeder Extrovertierte gleicht dem anderen. Dennoch hilft es aus meiner Erfahrung vielen, wenn sie in Gemeinschaft lernen. Lerngruppen ermöglichen den Austausch, den viele Extrovertierte brauchen und genießen. Im Gespräch mit anderen Schülerinnen und Schülern kann es so leichter fallen, sich auf den Lernstoff zu konzentrieren und länger bei der Sache zu bleiben.
Zudem neigen Extrovertierte dazu, Aufgaben ohne langes Nachdenken anzugehen. In der Gruppe können sich solche Schülerinnen und Schüler gegenseitig „kontrollieren“ und ggf. „ausbremsen“, falls es etwas überstürzt zugeht. Denn dann passieren häufig Flüchtigkeitsfehler, die mit etwas mehr Ruhe nicht vorkommen würden.
Wie gesagt, nicht jeder Extrovertierte ist gleich und beim Thema Lernen kommen noch viele weitere Aspekte hinzu. Hilfreich neben dem Lernen im Gemeinschaft können auch Routinen sein bzw. eine geregelte Lernorganisation. Abläufe, die immer gleich sind, schaffen Sicherheit und können dabei unterstützen, sich ohne Ablenkung auf den Lernstoff einzulassen.
Ich begleite als Lerncoach nicht nur Eltern, Schülerinnen und Schüler, sondern in letzter Zeit verstärkt auch Auszubildende und Ausbilderinnen bzw. Ausbilder. Auszubildende haben im Gegensatz zu Schulkindern und Jugendlichen zumeist gleich zwei sehr herausfordernde Aufgaben zu meistern: Einerseits lernen sie zum ersten Mal die Arbeitswelt und damit 8-Stundentage kennen, andererseits müssen sie in der Berufsschule mitunter viel Lernstoff aufnehmen. Diese Doppelbelastung ist nicht zu unterschätzen, weshalb auch immer mehr Auszubildende meinen Rat suchen.
Da die Zeit zum Lernen deutlich knapper ausfällt als zu Schulzeiten, gilt es jetzt besonders, effektiv zu lernen. Schließlich benötigt jeder Mensch auch Freizeit und möchte nicht das ganze Wochenende durchlernen. Nach Feierabend ist es aber auch nicht so leicht, noch die nötige Motivation, Energie und Konzentration aufzubringen.
Extrovertierte haben es hier manchmal etwas leichter, z. B. wenn der Chef erlaubt, während der Arbeitszeit zu lernen. Es macht ihnen wenig aus, wenn es drumherum etwas lauter ist und sie nutzen die Gelegenheit, Kollegen und andere Auszubildende um Hilfe beim Lernen zu bitten. Für Introvertierte kann dies schon etwas problematischer sein, da sie die Ruhe lieben und am besten lernen können, wenn sie für sich selbst sind.
Hier liegt es am Arbeitgeber, für eine möglichst gute Lernumgebung zu sorgen. Wer weiß, dass er am besten alleine lernen kann, sollte dies offen kommunizieren. Umgekehrt sollten Extrovertierte klarmachen, dass sie etwas mehr Austausch benötigen. Oftmals ist eine entsprechende Regelung gar nicht so kompliziert umzusetzen, man muss es eben nur ansprechen.
Hier komme ich ins Spiel, denn ich berate nicht nur die Auszubildenden selbst, sondern coache auch die Ausbilder. Ich gebe Informationen, Tipps und konkrete Methoden und Strategien an die Hand, wie man seine Auszubildenden am effektivsten fördern kann. Dieses Angebot wird sehr gerne angenommen, denn auch die Unternehmen haben ein großes Interesse daran, dass ihre Azubis gut abschneiden. In Zeiten von Fachkräftemangel möchten viele Firmen ihre Auszubildenden nach dem Abschluss gerne weiterbeschäftigen. Und wer sich in seiner Ausbildung gefördert und wertgeschätzt fühlt, wird eher bleiben.
Möchten auch Sie erfahren, wie Sie Ihre Auszubildenden bestmöglich in ihrer Ausbildung unterstützen können? Dann senden Sie mir gerne eine Nachricht und ich erzähle Ihnen mehr über meine Angebote für Azubis und Ausbilder!