Die Frage, ob Intelligenz angeboren oder erworben ist, ist in der Wissenschaft ein häufig diskutiertes Streitthema. Der Harvard-Professor Dave Perkins geht sogar davon aus, dass es drei Komponenten gibt, die die Intelligenz eines Menschen ausmacht. Dabei ist die erste Komponente die angeborene Intelligenz, die sich nicht verändern lässt. Komponente 2 (Erfahrung, Erlerntes und Wissen bzw. Übung) sowie Komponente 3 (Methoden, Strategien und Techniken) können wir aktiv beeinflussen und so unsere Denkfähigkeit steigern.
Wenn wir neue Informationen aufnehmen, werden diese in Form von elektrischen Reizen im Gehirn verarbeitet. Konkret werden diese Informationen in chemischer Form über den synaptischen Spalt von einem Neuron zum anderen transportiert, wo sie in einen elektrischen Reiz umgewandelt werden. Die Geschwindigkeit, in der das passiert, ist angeboren. Hier unterscheidet sich der schnelle vom langsamen Denker. Der Unterschied zwischen diesen beiden zeigt sich vor allem im Verarbeiten neuer Informationen.
Intelligenz hat auch etwas damit zu tun, wie viele Verknüpfungen innerhalb des Gehirns bestehen. Menschen, die sehr viele Verknüpfungen haben, sind häufig besonders kreativ, weil sie Zusammenhänge herstellen können, die anderen nicht „in den Sinn“ kommen.
Die Geschwindigkeit der Neuronen im Gehirn bestimmt also, ob wir zu den schnellen oder langsamen Denkern gehören. Schnelle Denker können neue Informationen sehr schnell verarbeiten, häufig schon beim ersten Lesen oder Hören. In der Schule tun sie sich leicht, da der Unterricht meistens auf das schnelle Denken ausgelegt ist. Ein neuer Lernstoff wird einmal, maximal zweimal vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler sollen dies sofort verstehen und verinnerlichen, sich also merken. Für schnelle Denker kein Problem.
Man könnte denken, dass langsame Denker in der Schule mit großen Nachteilen zu kämpfen haben und auf viele gerade junge Schülerinnen und Schüler trifft dies in den ersten Schuljahren auch zu. Sie merken, dass andere Klassenkameraden neue Informationen viel schneller verstehen und nach nur kurzer Lernphase perfekt in der nächsten Klassenarbeit abrufen können. Sie selbst benötigen viel Übung und zahlreiche Wiederholungen, um gut vorbereitet zu sein.
Genetisch langsame Denker können allerdings ebenfalls ein hohes Denktempo erreichen und zwar bei Dingen, die geübt sind. Dinge, die sie jeden Tag tun oder durch häufige Wiederholung verinnerlicht haben. Dies kann zu einem Vorteil werden, der allerdings oft erst in der zweiten Hälfte der Schulzeit sichtbar wird. Langsame Schüler sind früher gezwungen, das Lernen an sich zu lernen. Dadurch holen schlechtere Schüler in den letzten zwei Jahren vor dem Abschluss häufig merklich auf und viele Eltern fragen sich: Wie kann das sein? Der Grund ist eben der, dass langsame Denker sich eine Lernstrategie angeeignet haben, die die schnelleren Denker jahrelang nicht gebraucht haben.
Auch als Erwachsene haben es langsame Denker nicht selten leichter, sich im Berufsleben zurechtzufinden. Der Grund ist einfach: Unser Denkvermögen nimmt mit dem Alter ab, d. h. die Vorteile der schnellen Denker werden immer kleiner. Irgendwann gibt es keinen Vorsprung mehr. Nun kommen die langsamen Denker zum Zuge, weil sie früh gelernt haben, zu lernen. Sie wissen, wie sie mit neuen Informationen effektiv umgehen und haben eine höhere Anstrengungsbereitschaft Neues zu lernen.
Auch wenn es sich im letzten Abschnitt so anhören mag: Langsame Denker sind nicht intelligenter oder besser als schnelle Denker. Es gibt hier kein besser oder schlechter, nur eine andere Lernstrategie. Eltern merken häufig früh, zu welcher der beiden Gruppen ihr Kind gehört.
Wenn Sie merken, dass Ihr Kind ein schneller Denker ist, freuen Sie sich. Denn es wird in den ersten Schuljahren wenig Schwierigkeiten haben, dem Stoff zu folgen. Es kann allerdings sein, dass Ihr Kind schnell gelangweilt ist, weil es Neues in Hochgeschwindigkeit verarbeitet. Das kann dazu führen, dass der Unterricht als langweilig empfunden wird und Ihr Kind abschaltet, wenn Dinge wiederholt werden. Sie können es unterstützen, indem Sie früh eine Lernstrategie etablieren, denn das wird Ihrem Kind später sehr helfen. Fordern Sie es und bieten Sie Ihrem schnell denkenden Kind die Möglichkeit, sich vielseitig zu beschäftigen. Aber: Schnelle Denker können mitunter etwas „faul“ sein – eben, weil sie im Grunde nicht lernen müssen. Neues fliegt ihnen zu und es gibt keinen Grund, sich ins Zeug zu legen.
Wie oben bereits erwähnt kann sich das aber in späteren Jahren ändern und wenn man erst dann beginnt, Lernen zu lernen, ist die Anstrengung und mitunter der Frust viel höher, als wenn man früh damit anfängt. Gerne zeige ich Ihnen Methoden, wie das Lernen für Ihr schnell denkendes Kind nicht langweilig, sondern Spaß macht und es somit optimal auf dauerhaften Erfolg vorbereitet ist.
Wenn Sie ein Kind haben, dass eher langsam denkt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen oder denken, Ihr Kind sei weniger intelligent als andere. Wie schon erwähnt holen langsame Denker oft in späteren Jahren auf und sind fleißiger als ihre schnelleren Klassenkameraden. Sie können Ihr Kind optimal unterstützen, indem Sie es bestärken und Lerntechniken zeigen, die nicht frustrieren, sondern Freude bringen. Auch hier habe ich viele Methoden, Tricks und Tipps gesammelt, die diese Kinder top auf Klassenarbeiten, Tests oder den Abschluss vorbereiten.
Wenn man der Erklärung von Dave Perkins folgt, können wir den angeborenen Teil unserer Intelligenz nicht ändern oder beeinflussen. Worauf wir aber sehr wohl Einfluss haben, sind die anderen beiden Aspekte. Sowohl Üben und Trainieren als auch die richtigen Techniken, Methoden und Strategien zu lernen, können unsere Denkfähigkeit positiv beeinflussen. Als Lerncoach bin ich besonders spezialisiert auf diesen dritten Punkt und ich weiß:
Es gibt für jeden Denktypen die richtige Lernstrategie – sprechen Sie mich gerne an, wenn ich Sie unterstützen kann. Auch wenn Sie nicht sicher sind, in welche Kategorie Ihr Kind fällt, gebe ich gerne meine Einschätzung ab und zeige Ihnen Wege, wie das Lernen schneller, effektiver und gleichzeitig spannender wird.
Ich freue mich auf Ihre Nachricht!