Wie kann ich meine Konzentration beim Lernen steigern?

Wer kennt es nicht? Eine Ablenkung hier, eine Störung da und das war es mit der Konzentration. Auf einmal haben wir den Faden verloren. Und häufig fällt es uns schwer den verlorenen Faden wiederzufinden. Hilfreich ist ein Überblick, womit wir gerade beschäftigt sind. Aber auch, wie Ablenkungen und Störungen minimiert werden können. Dieser Blogartikel wird Sie mit Sicherheit inspirieren, das ein oder andere zu überdenken und zu ändern.  

Tipps und Anregungen für Eltern und Schüler

„Mein Kind kann sich einfach nicht beim Lernen konzentrieren!“ Wie häufig höre ich diesen Satz von Eltern. Meist frage ich sie dann, ob ihr Kind gerne liest oder ein Computerspiel besonders mag. Die Antwort lautet meist ähnlich: „Oh ja, sie oder er kann stundenlang vor dem PC sitzen und ist völlig gefesselt von diesem oder jenem Spiel.“

Damit ist die Frage, ob sich das Kind konzentrieren kann, bereits beantwortet. Die gute Nachricht ist nämlich: Jeder kann sich konzentrieren und jeder kann lernen, sich noch besser zu konzentrieren. In diesem Blogartikel gehen wir der Frage auf den Grund „Wie genau kann ich mich besser beim Lernen konzentrieren und warum sind Ablenkungen der Konzentrationsvernichter Nummer 1?“

Ohne Organisation und Motivation keine Konzentration

In meinem letzten Blogartikel habe ich Ihnen schon verraten, dass sich eine gute Organisation beim Lernen auch spürbar positiv auf die Konzentration auswirkt. Wenn ich mein Lernpensum realistisch plane und für ein positives Umfeld sorge, fällt mir das Lernen leichter – und vor allem fällt es mir leichter, längere Zeit gedanklich bei einer Sache zu bleiben. Pausen gehören ebenso dazu, damit der Spaß beim Lernen nicht verloren geht.

Und Spaß ist ganz wichtig, um die Konzentration für etwas zu steigern. Wie man in obigem Beispiel sieht, fällt es Kindern sehr leicht, sich auf etwas zu fokussieren, das ihnen Freude macht. Sei es ein Buch oder ein Spiel. Stundenlang können sie ohne Pause bei der Sache bleiben, ohne sich ablenken zu lassen.

Ablenkungen sind der größte Feind der Konzentration.

ablenkungen lerncoaching blog ulrike adelt

Das kennen wir alle: Wir sind gerade konzentriert bei einer Aufgabe und plötzlich bekommen wir eine WhatsApp-Nachricht. Nur schnell eben nachsehen und antworten, das dauert in der Regel keine zwei Minuten. Aber: Je nach Inhalt der Nachricht dauert es viel länger als zwei Minuten, um danach wieder in den „Flow“ zu kommen.

Im Idealfall verbannen wir jegliche Ablenkung aus unserem Lern- oder Arbeitsumfeld. Das Handy kommt weg oder wird lautlos geschaltet, das Telefon ignoriert und der Fernseher wird ausgeschaltet.

Wir unterschätzen häufig unsere Ablenkbarkeit.

Lernen und dabei im Hintergrund beispielsweise den Fernseher laufen lassen mag sich „chillig“ und nach Spaß anhören, bringt aber in der Praxis einige Probleme für die Konzentration mit sich. Denn auch wenn wir denken, nur „mit einem Ohr“ hinzuhören, ist unser Gehirn mit Informationsverarbeitung beschäftigt. Das liegt in seiner Natur – jedes Geräusch muss analysiert und in die richtige Schublade abgelegt werden. Dabei laufen fast all diese Prozesse unbewusst ab. Das liegt an unserer evolutionären, weit zurückliegenden Vergangenheit, in der Geräusche häufig mit Gefahr verbunden waren – da hieß es, aufmerksam zu sein, wenn man überleben wollte. Diese Aufmerksamkeit in Bezug auf Geräusche, aber z. B. auch auf Bewegungen, ist uns bis heute als Erbe geblieben.

Grundsätzlich gilt – und das bestätigt mittlerweile auch die Wissenschaft: Unser Gehirn kann sich immer nur auf eine Sache zur selben Zeit konzentrieren. Entweder oder. Zwei Dinge gleichzeitig bedeutet eine enorme zusätzliche Anstrengung für unseren Denkapparat und minimiert den Lernerfolg. Das Ergebnis: Lernen dauert länger und wird schwieriger.

Multitasking ist eine Illusion

Falls Ihnen jetzt das Wort „Multitasking“ in den Sinn kommt, muss ich Ihnen leider sagen: So etwas gibt es nicht. Falls es so aussieht, als ob wir mehrere Dinge gleichzeitig erledigen können, liegt das nur daran, dass unser Gehirn schnell von einer Sache zur nächsten springen kann. Und das funktioniert auch nur bei Routineaufgaben, die wir quasi im Schlaf erledigen könnten und deren Abläufe beinahe automatisiert passieren. Die Wissenschaft belegt klar, dass niemand 100 %ig parallel mehrere (Denk-)aufgaben gleichzeitig lösen kann.

Für konzentriertes Lernen heißt das: Je weniger äußere oder innere Reize, desto effektiver und schneller lernen wir. Dabei geht es nicht nur um Geräusche, die wir bewusst oder unbewusst wahrnehmen, sondern auch um innere Ablenkungen. Sind wir müde, haben Hunger oder Kopfschmerzen, mindert das unsere Konzentrationsfähigkeit. Um sinnvoll und nachhaltig zu lernen, sollten all diese Störquellen beseitigt werden.

multitasking lerncoaching blog ulrike adelt

Kleiner Exkurs: Lernen im Café oder Lernen zur Musik

Einige meiner Coachees bzw. Kursteilnehmer berichten mir, dass sie gerne beim Lernen Musik hören oder dass sie sich in einem Café gut konzentrieren können. Das ist sicher nicht die Regel, kann aber durchaus auf einige Menschen zutreffen. Ich rate in dem Fall zu ruhiger Musik mit gleichbleibendem Rhythmus und möglichst keinem Gesang. Und wer sich im Café besonders wohlfühlt und dadurch besser lernen kann, sollte das ruhig weiter so machen. Manches muss man auch einfach ausprobieren und schauen, wie effektiv man dabei lernen kann. Erlaubt ist, was funktioniert.

Was hilft noch beim Konzentrieren bzw. Lernen? Spielen!

Ich habe Ihnen ja schon über mich verraten, dass ich Gesellschaftsspiele liebe. Das Tolle beim Spielen ist, dass man ganz nebenbei in seiner Freizeit und vor allem mit viel Spaß lernen kann, sich besser zu konzentrieren. Spiele, bei denen sich Dinge, Positionen oder auch Farben gemerkt werden müssen, sind perfekt. Aber auch Rätsel und Suchspiele eignen sich hervorragend. Einige meiner Favoriten (unbezahlte Werbung) dafür sind:

♥ Memory

♥ Zicke Zacke

♥ Wortblitz

♥ MicroMacro

♥ Exit Games

Besonders beim Memory kennen wir den Effekt sicher alle, dass uns das Merken eines Platzes einer Karte nur gelingt, wenn wir aufmerksam bei der Sache sind. Auch die anderen Spiele erfordern Konzentration und wann immer wie die trainieren, hat das auch einen positiven Effekt auf unsere Konzentrationsfähigkeit beim Lernen.

Wenn sich Ihr Kind also mal wieder nicht auf seine Hausaufgaben oder aufs Auswendiglernen konzentrieren kann, sollten sie vielleicht öfter mal gemeinsam die Spielekiste auspacken und auf diese Weise mit der ganzen Familie etwas für die Konzentration tun.

onlinekurs lerncoaching blog ulrike adelt

Mehr Informationen, Tipps & Tricks gibt es in einem meiner nächsten Blogartikel und in meinen Onlinekursen für Schüler und Eltern

Als Lerncoach habe ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Konzentration und Ablenkung beschäftigt und viele Anregungen und Informationen dazu gesammelt wie z. B. den „Sägezahn-Effekt“. Dieser erklärt sehr anschaulich, warum uns Unterbrechungen weiter zurückwerfen, als wir denken. Darauf werde ich in einem separaten Blogartikel noch einmal ausführlich eingehen und Ihnen noch mehr Tipps aus meiner Trickkiste verraten, die sich in der Praxis als sehr erfolgreich herausgestellt haben.

Falls Sie schon jetzt mehr darüber erfahren möchten, besuchen Sie gerne meinen Instagram- oder Facebook-Kanal. Zudem möchte ich Ihnen meine Onlinekurse zum Thema Konzentration für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ans Herz legen. Darin erkläre ich altersgerecht, was es mit dem „Konzentrationsmonster“ auf sich hat und wie sich die Konzentration beim Lernen ganz konkret steigern lässt. Was fördert die Konzentration und was hemmt sie? Neben Informationen gebe ich allen Teilnehmern Übungen für zu Hause mit, die sich kinderleicht umsetzen lassen und schnell zum Erfolg führen. Sprechen Sie mich hierzu gerne an.